Speaker:
Prof. Dr. Barbara Lange, Ron Manheim, Hans Peter Riegel, Prof. Dr. Philip Ursprung, Prof. Dr. Beat Wyss, Prof. Harald Kunde, Moderation: Carsten Probst
Description:
Podiumsdiskussion »Zum Rechtsideologischen« mit Prof. Dr. Barbara Lange, Ron Manheim, Hans Peter Riegel, Prof. Dr. Philip Ursprung, Prof. Dr. Beat Wyss, Prof. Harald Kunde, moderiert von Carsten Probst im Rahmen des Kolloquiums „Das Problem Beuys – Zur Mentalitäts- und Rezeptionsgeschichte von Joseph Beuys«
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Wer sich mit Joseph Beuys befasst, kommt nicht umhin, sich zu fragen, inwiefern er die persönliche und gesellschaftliche Transformation, die er mit seiner Kunst erzielte, auch erreichte. Das komplexe Werk von Beuys wie dessen Rezeption zeigen, dass die Frage nicht leicht zu beantworten ist. Anlässlich des 100. Geburtstags von Joseph Beuys wurden Fragen zur Mentalitäts- und Rezeptionsgeschichte des Künstlers im Rahmen des Kolloquiums »Das Problem Beuys« behandelt.
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Prof. Dr. Barbara Lange ist Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Tübingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die identitätsschaffende Potenz von Kunst, bildwissenschaftliche Fragestellungen sowie künstlerische Konzepte zu sinnlicher Wahrnehmung. Zu ihren zahlreichen Veröffentlichungen zählt das Buch »Joseph Beuys. ›Richtkräfte einer neuen Gesellschaft‹. Der Mythos vom Künstler als Gesellschaftsreformer« (1999).
Ron Manheim ist Kunsthistoriker. Er war viele Jahre Direktionsmitglied des Museums Schloss Moyland am Niederrhein, wo er ab 1991 das Joseph Beuys Archiv mit aufbaute. Seit der Pensionierung ist er freischaffender Autor und Ausstellungskurator. Er ist erster Vorsitzender des Vereins Haus der Begegnung – Beth HaMifgash. Im Oktober 2021 erscheint sein Buch »Beim Wort genommen. Joseph Beuys und der Nationalsozialismus« im Neofelis Verlag.
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Hans Peter Riegel studierte visuelle Kommunikation, Kunstwissenschaft und Philosophie. Er ist Medienkünstler, Kurator und Autor der 2013 erschienenen »Biografie Beuys«, die er 2021 um einen weiteren Band unter dem Titel »Verborgenes Reden« ergänzte. Er veröffentlichte mehrere Artikel und gab zahlreiche Interviews zu Beuys, zuletzt »Beuys selbst vertrat glasklar rechte Ideen« in der WELT (2021) und »Ich hielt ihn für links, das war wohl das größte Missverständnis« im SPIEGEL (2021).
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Philip Ursprung, Prof. Dr., ist Professor für Kunst- und Architekturgeschichte an der ETH Zürich. Zu seinen zahlreichen Publikationen zählen die Bücher Der Wert der Oberfläche: Essays zu Kunst, Architektur und Ökonomie, Zürich (2017) und Allan Kaprow, Robert Smithson, and the Limits to Art (2013). Zuletzt erschien von ihm Joseph Beuys. Kunst, Kapital, Revolution (2021).
Beat Wyss, Prof. Dr., ist emeritierter Professor für Kunst- und Ideengeschichte. Seine Publikationen umfassen Themen zur Ideen- und Mentalitätengeschichte wie »Trauer der Vollendung« (1985), »Der Wille zur Kunst« (1996) und »Die Welt als T-Shirt« (1997). Sie analysieren mit Nach den großen Erzählungen (2009) die politische Kultur der Nachkriegszeit. Darin untersucht er die Nähe von Joseph Beuys zum Rechtsideologischen, unter anderem im Kapitel »der ewige Hitlerjunge«.
Carsten Probst ist Kunsthistoriker, Schriftsteller, Kritiker und Journalist. Seine Schwerpunkte sind Bilddiskurse der Moderne und Gegenwart sowie transkulturelle Wissensbegriffe. Er ist Kunstkritiker des Deutschlandfunks für Moderne und Gegenwartskunst. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, Kritikerstipendien und Residenzen. Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen zählen »Mechanismen der Verdrängung – 30 Jahre Kulturtransfer von West nach Ost«, Essay (Deutschlandfunk) 2020 und »Junkerland in Bundeshand [Die sowjetische Bodenreform in Ostdeutschland und ihre kulturellen Folgen]«, Dokumentation (Deutschlandfunk/WDR) 2020/2021.
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Das Kolloquium »Das Problem Beuys« fand am 15. und 16. Oktober 2021 am Haus der Universität in Düsseldorf statt unter der Leitung von Prof. Dr. Eugen Blume, Dr. Catherine Nichols, Dr. Bettina Paust und Prof. Dr. Timo Skrandies.
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Programm und Kontakt unter https://beuys2021.de/de/das-problem-beuys
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Video des Instituts für Kunstgeschichte der HHU / Projektbüro »beuys2021«